Gestern um 19:00 Ortszeit war es mal wieder so weit – die gespannte Mac-Gemeinde harrte der Dinge, die Steve Jobs anlässlich der WWDC 06 ankündigen würde. Nicht ganz unerwartet wurde der Wechsel von PPC auf Intel gestern mit der Präsentation von Mac Pro und Xserve abgeschlossen. Und der neue Mac Pro hat es im wahrsten Sinne in sich – am (bewährten) Gehäuse wurden nur einige Details geändert. Allein die rohen Daten lassen auf schiere Rechenkraft schliessen: 2 Xeon Woodcrest 5100 (Dual Core) Prozessoren mit bis zu 3Ghz Taktung, 4MB Level-2-Cache, bis zu 2 Terrabyte interner FP-Speicher sowie bis zu 16GB RAM. Das dürfte auch für anspruchsvolle Bildbearbeitung mit grossen RAW Dateien über 16MPixel für das erste ausreichend sein. Dieser Rechner wird wohl sehr schnell in den Studios derjenigen zu finden sein, die mit Mittelformat oder gar Grossformat-Rückteilen arbeiten und erhebliche Datenmengen bearbeiten müssen. Für die gebotene Leistung erscheint selbst die Grundkonfiguration mit 2 Dual Core 2.66GHZ, 1GByte RAM sowie 500er Festplatte mit 2449.- EUR Listenpreis noch günstig, handelt es sich hier doch um ausgewachsene Workstation-Prozessoren. Und im Verhältniss zu den Kosten eines Mittelformat Digi-Backs erscheinen die Kosten für einen solchen Rechner dann doch eher gering. Allerdings klafft nun zwischen dem Mac Pro und dem iMac bzw. Mac Mini eine sehr grosse Lücke. Gerade hier wäre eine Zwischenlösung ideal für Benutzer von Digitalkameras zwischen 8MP und 16MP, die zwar nicht in solchen Boliden wie den Mac Pro investieren wollen, andererseits aber nicht auf einen (relativ) zukunfssicheren Rechner mit ansprechendem workflow verzichten wollen. Aber vielleicht schiebt der Hersteller aus Cupertino ja in der Zukunft eine Lösung in diese Lücke …
Nicht zu vergessen: Mac OS 10.5 wurde am gestrigen Abend angekündigt. Neben den vielen kleinen Verbesserungen in mail, iCal, Adessbuch etc. erhoffe ich als Bildbearbeiter und Bildbetrachter natürlich, dass Apple das CM für Safari wieder auf sRGB für Bilder ohne anhängiges ICC-Profil setzt. Mit Safari, dem bis dato einzigen Browser, der mit Farbprofilen umgehen kann, wäre es zumindest möglich . Meine Hoffnungen, dass der Internet Explorer in der Windows-Welt dies mal irgendwann schafft, werde ich wohl auf Vista verschieben müssen. Zumindest hat Microsoft angekündigt, sich dieses für Fotografen doch recht sensiblen Themas anzunehmen.